Probleme beim Lackieren

Begonnen von Karsten2, 02. Januar 2007, 10:17:50

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Karsten2

Hallo,

zum Ende des Jahres 2006 habe ich noch einen modellbauerischen Mißerfolg erlebt.  :blaw:

Bei der Lackierung der Verkleidungen meiner Yamaha habe ich wie immer die Teile vorher gewaschen und anschließend ohne Grundierung die Farbe (TS-51 von Tamiya) aus der Dose aufgesprüht. Dabei haftete aber die Farbe kaum und lief zum Rand, so dass ich nun auf den Flächen und vor allem den Kanten kaum Farbe habe und sich an den Rändern der Teile die ganze Farbe sammelt. Dabei habe ich nur eine dünne Schicht Farbe aufgebracht und wollte diesen Vorgang noch 2- oder 3-mal wiederholen.

Nachdem ich den ersten Frust überwunden habe  trinken  schaute ich hier im Forum nach, was zu tun ist um die Farbe von den Teilen zu bekommen. Die Sache mit dem Waschpulver hat nicht funktioniert  :2: , so dass ich heute wohl mal Backofenspray zur Hand nehmen werde.

Nun überlege ich, wie ich weiter verfahre und hoffe jemand von Euch kann mir einen nützlichen Tip geben. Vielleicht hat ja einer schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

Sollte ich vor der nächsten Lackierung Grundierung aufbringen (da gehen hier im Forum die Meinungen ja auch auseinander) und welche bietet sich da an? Alle bisherigen Modelle ließen sich aber problemlos ohne Grundierung mit den Dosen von Tamiya lackieren. Habe ich bei der Farbe etwas falsch gemacht oder ist sie vielleicht zu alt? Ich habe im Keller lackiert. War es da vielleicht zu kalt?

Fragen über Fragen und ich weiß keine Antwort  *dummi*

Vielleicht hilft es aber zu wissen, wo jemand sein könnte, der etwas weiß!?

Knife-Edge

Du hast wohlmöglich die Farbe nicht auf Zimmertemperatur aufwärmen lassen bevor Du die Dose geschüttelt hast. Die Farbpikmente klebten warscheinlich noch auf den Boden der Dose. Daher wurde nur die Lösungsmittel versprüht.  Stell die Dose für ne 1/2h auf die Heizung oder für einen längere Zeitpunkt an einen warmen Ort. Ein Wasserbad mit bis zu 40° warmes Wasser tut's auch. Bittte nicht im Mikrowellen Herd, Kamin, Backofen oder auf Kochfelder stellen! Danach mal Probe sprühen auf ein Blatt papier oder Probemodell um die Farbe zu kontrollieren. Abhänging davon wieviel Treib-& Lösungsmittel bereits versprüht worden sind ,könnte es sein das die Farbe jetzt zu dick ist und nicht mehr durch die feine Düse austreten kann. Oder aber der Druck nachlässt und Du deine Sprüharbeit nicht vollenden kannst ohne eine weitere Sprühdose zu besorgen.

Trinity

Knife Edge hat´s glaube ich schon auf den Punkt gebracht.

Ansonsten gibt´s hier noch "weiterführende Literatur":  ;)

http://www.tamiyausa.com/articles/feature.php?article-id=35


@ Kartsen 2:

Wo steht den hier im Forum dass ich Farben mit WASCHPULVER entfernen kann?  ?(  8o

Karsten2

Danke für die schnellen Antworten  :P
Werde die Farbe heute gleich mal warm stellen und hoffe, dass noch was zu retten ist. Die 5 Teile müssen ja sowieso erst von der Farbe befreit werden.

@ Trinity

Der Tip mit dem Waschpulver kam von Thorsten in diesem Thread
Ich werde es aber heute mal mit Backofenspray versuchen und vielleicht mehr Glück damit haben  ?(

Hans

Ob es nur an der Dosen-Temperatur liegt, glaub ich nicht. Als Dosen-Lackierer-Anfänger macht man oft den Fehler, dass man meint, man kommt mit einer Schicht Lack klar und haut dann drauf, was geht.

Meiner Meinung nach handelt es sich um a) ungenügendes Aufschütteln der Dose. Man muss sie schütteln und das sowohl ordentlich als auch lange. Das Bindemittel der Farbe (nicht die Pigmente) muss wirklich gleichmäßig verteilt sein.

Und b) zu dicker Auftrag. Ist ein bisschen ein Tamiya-Dosen-Problem, die Deckkraft ist je nach Farbton nicht immer sofort deckend. Haut man nun drauf, bis es deckt, verschwimmt die Farbe und zieht sich in die Ecken, Kanten und Rillen. Es entstehen an den höheren Ebenen dann helle Stellen.

Hier hilft nur dünn lackieren, nur einen 'Spiegel' spritzen ( eine Schicht, bis es gerade so glänzt) und dann sofort aufzuhören. Tamiya trocknet schnell. Dann noch eine zweite, dünne und ggf. eine dritte dünne Schicht spritzen. Bingo.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

KlausH

Noch ein Rat: Geh mit Tamiya-Dosen nie näher als max. 25 cm an das Modell ran! Aus etwas Entfernung klappt es am besten; gerade die Airbrush-Benutzer (wie meinereiner) fallen da immer wieder drauf rein und gehen zu nahe ran.

Schöne Grüße :winken:
Klaus

Trinity

@ Karsten 2:

Jetzt ist der Groschen gefallen...


Der Waschpulver Trick betrifft die Tamiya ACRYL (Wasser-Alkohol Basis) Farben aus dem Glas, NICHT die Spraydosen.

Die Tamiyas Spraydosen enthalten LACKfarbe (Nitro Basis) und getrocknete Lacke lassen sich von Waschmittel nicht wirklich beeindrucken.


Tamiya Farbe ist nicht gleich Tamiya Farbe, da gibt´s Unterschiede..  ;)

Karsten2

Auch der 2. Versuch den Lack zu entfernen, diesmal mit Backofenspray, ist fehl geschlagen  :5:

Jetzt werde ich es wohl mit stärkeren Mitteln probieren oder gleich die Farbe abschleifen  ?(

Tormentor

Was haste denn für einen Spray genommen? Es funktioniert nicht jeder, es sollte schon der gute alte aggresive sein, erkennbar auf der Rückseite "Nicht auf lackierten Flächen anwenden" !

 :winken:

Trinity

@ Kartsen 2:

NOCHMAL:

Sämtliche Tricks zum Farbentfernen die du da gelesen hast bezogen sich auf normale Enamel oder Acryl Modellbaufarben, NICHT auf die LACKfarben von Tamiya aus der Spraydose.

LACKfarbe von Tamiya aus der Spraydose ist vergleichbar mit original 1:1 Autolack, also etwas völlig anderes als Revell Enamel oder Gunze Acryl.

Jetzt klar?  ;)


Zum entfernen würde ich persönlich, wie Tormentor schon beschrieben hat, Backofenspray in "scharf" probieren (Kleingedrucktes lesen) oder meinen persönlichen Favoriten, Bremsflüssigkeit.

Karsten2

@ Trinity

 *dummi* , aber ich glaube jetzt hab ich es  :D
Bei der Bremsflüssigkeit habe ich noch die Befürchtung, das die Plasteteile sich auch gleich mit auflösen!? Wie vorsichtig muß ich denn damit umgehen, oder halten die Teile ein Bad ähnlich wie mit Backofenspray aus  ?(

Trinity

Nachdem jetzt die Grundlagen geklärt sind:  ;)


Ich persönlich hab schon mal ein Modell mit Bremsflüssigkeit entlackt. Das hat sich bei mir als 1:1 Motorradbastler  ;)  halt direkt angeboten weil Bremsflüssigkeit in der Garage vorrätig war..

Bremsflüssigkeit  greift garantiert jede Farbe an, aber das Plastik eben nicht. Ich hab den Bausatz damals über Nacht dringelassen, keine Probleme, keine negativen Wirkungen auf das Plastik.


Normalerweise frisst Bremsflüssigkeit den Lack von Fahrzeugteilen innerhalb von 30 Sekunden weg, wenn man beim Basteln an Auto / Motorrad nicht aufpasst.  :D

Und bitte nicht fragen, woher ich das weiss...  :12:  :5:  ;(  ;(



 :D  :D

Karsten2

@ all

Vielen Dank für Eure Hilfe  :P

Beim 3. Versuch habe ich endlich das richtige Mittel gefunden um den Lack zu entfernen. Die Bremsflüssigkeit funktioniert wirklich gut und das sie die zuvor zusammengeklebten Teile wieder löst ist nun wirklich zu verschmerzen. Dafür habe ich jetzt die Möglichkeit den Lack ordentlich aufzutragen. Dabei werde ich all Eure Ratschläge befolgen und die Dose zunächst warm stellen, ordentlich schütteln und beim Farbe auftragen nicht zu nahe an das Teil gehen.

Theoretisch müssten die Teile dann perfekt lackiert sein  :9: , aber eben leider nur theoretisch  8o .
Ich gebe Euch Bescheid, wie ich die Theorie in die Praxis umsetzen konnte.

Trinity

Na also...  :P  :D

Jetzt aber bitte die Teile vorm Lackieren ordentlich entfetten, d.h. die Bremsflüssiglkeit mit Spiritus und / oder Alkohol gründlichst (!!)  entfernen!!


Die Bremsflüssigkeit hat die Klebeverbindungen gelöst? Ist mir neu. Was für einen Kleber hast du verwendet?

Karsten2

@ Trinity

Den normalen Revell-Kleber "Contacta Professional". Das ist aber wie gesagt nicht so schlimm, da es sich wieder leicht zusammenkleben lässt. Ich habe allerdings noch 3 Teile, bei denen die Bremsflüssigkeitskur noch bevorsteht. Bei denen wäre es schon problematischer. Vielleicht passiert es aber auch nicht wieder, da bei den restlichen Teilen die Klebeverbindung nicht so extrem schmal ist.

Karsten2

Hallo Leute,

nach einer laaaaaaaaaaaaaaaangen schöpferischen Pause habe ich mir endlich am Wochenede ein Herz gefasst und bin mutig an die Lackierung der Teile gegangen. Dabei habe ich versucht Eure Hinweise zu berücksichtigen (nicht zu nahe mit der Dose an die zu lackierenden Teile, mehrere Lackschichten, etc.). Und man will es nicht glauben; es hat geklappt  :9:  :9:  :9:

Mit dem Ergebnis bin ich echt zufrieden. Es ist nicht perfekt, aber für die mir gebotenen Umstände ganz okay.

Jetzt hat mich aber der Elan gepackt und ich will gleich weiter machen um eventuell dieses Jahr das Modell doch noch fertig zu stellen. Ich glaube aber hier im Forum gelesen zu haben, dass man die lackierten Teile einige Wochen trocknen lassen soll  :blaw:

Gibt es einen Trick diese Wartezeit zu verkürzen  ?(

KlausH

Hi Karsten,

die Tamiya-Sprühdosen sind ruckzuck trocken; kritisch sind die Acryls aus den Gläschen, da warte ich immer ewig, bis die wirklich durchgehärtet sind.

Schöne Grüße
Klaus